Mittwoch, 9. Mai 2018

Retrutopia: Wie Regierungen die Geschichte ihrer Völker umdeuten

Politik hat die Geschichte wieder entdeckt und manipuliert Geschichtsbilder. Eine Tagung am Deutschen Historischen Institut in Paris hat das Phänomen diskutiert, unter anderem an den Beispielen Türkei, Ungarn und Polen.

Daraus einige Beobachtungen und Gedanken: 
Geschichtsspektakel im Freizeitpark Puy de Fou
(Foto: Padpo [CC BY SA 3.0] via WikimediaCommons)
  • Es gibt immer weniger Institutionen und Mittel für Geschichtsforschung, aber Geschichte spielt in der Öffentlichkeit eine immer größere Bedeutung.
  • Geschichte wird heute als Unterhaltung präsentiert, immer weniger Experten kommen in den Medien zu Wort. 
  • Der kritische Aspekt der Geschichte geht verloren. "Geschichte dient zu allererst dazu, Fragen aufzurufen, Konflikte auszulösen und nicht mundgerechte Antworten zu liefern oder gar Bestätigungen."
  • Unsere Gesellschaft hat keine Zukunftsutopien, statt dessen werden Utopien in die Vergangenheit projiziert. - Retrutopia statt Utopia
  • Es scheint wichtig, den kritischen Blick auf die Geschichte zu schärfen.

1 Kommentar:

László Simon-Nanko hat gesagt…

Hierzu auch mein aktuellerer Artikel:

"Politische Mythologie in Ungarn?
Zu Kontinuitäten paralleler Geschichtsschreibung im Kontext von Archäologie und Sprachwissenschaft"

https://doi.org/10.14361/9783839439623-008