Mittwoch, 1. August 2012

Untersuchungen zur Hornsteinnutzung auf der Blaubeurer Alb


Regal mit den Silexfunden aus Asch, Borgerhau
(Foto R. Schreg)
In den vergangenen vier Wochen wurden die Arbeiten an unserem Forschungsprojekt zur neolithischen Besiedlung und Hornsteinnutzung auf der Blaubeurer Alb fortgeführt. Nachdem in den Jahren 2006 bis 2009 mit Finanzierung durch die US-National Science Foundation Grabungen an zwei Siedlungsplätzen sowie einer Silexabbaustelle durchgeführt wurden, ist die Auswertung des umfangreichen Fundmaterials noch nicht abgeschlossen.
Die Funde lagern inzwischen bei der Denkmalpflege des RP Tübingen.


Das diesjährige Arbeitsprogramm umfasste:
  •  Restarbeiten zur Analyse der im Fundbestand häufigen ausgesplitterten Stücke. Dazu wurde eine kleine Serie von Experimenten durchgeführt, die bei der Frage helfen sollte, wofür diese Stücke verwendet worden sind.
  • Mikroskopische Untersuchungen zur Unterscheidung der verschiedenen Silexlagerstätten und zur Provenienzbestimmung der Silices in den ergrabenen Siedlungen. Verschiedene Silexlager auf der Alb wurden aufgesucht und beprobt. Dabei wurde im unmittelbaren Untersuchungsgebiet bei Sonderbuch eine neue Lagerstätte entdeckt.
  • Arbeit an verschiedenen Manuskripten
  • mikroskopische Aufnahmen von Inhaltsresten an Keramikfunden

Zerlegen einer Silexknolle einer neu entdeckten
Lagerstätte bei Sonderbuch
(Foto R. Schreg)

Mikroskopaufnahme einer Silexknolle aus Asch, Borgerhau
(Foto R. Schreg)
Inhaltsreste an Keramikscherben der LBK Siedlung
Sonderbuch, Schlaghau (Foto R. Schreg)
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1 Kommentar:

LESEFUNDE BLAUBEUREN hat gesagt…

Ihr Glücklichen! Eine neue Lagerstätte? Das bringt mein Blut heute morgen schon mächtig in Wallung. Ist es eine Sekundärlagerstätte und sind Anzeichen von Abbau erkennbar? Die Frage nach der Bedeutung, die das Hornsteinvorkommen auf der Blaubeurer Alb gehabt haben muss wird noch lange Forschungszeit benötigen, ebenso die Dimensionen der bergmännischen Tätigkeiten. Dazu wird viel Zeit, Engagement und vor allem werden Gelder notwendig sein. All das wünsche ich der survey und ihren Beteiligten! Auf die Ergebnisse der Untersuchungen bin ich gespannt, denn sie werden bestimmt in den "Fundberichten" nach zu lesen sein. Blaubeuren rüstet sich gerade sehr selbstbewusst zur "Hauptstadt der Urgeschichte" und die Bedeutung der Region im Neolithikum scheint sie auch noch mitnehmen zu wollen. Auf meine Unterstützung kann man auf jeden Fall zählen. R.B.