Sonntag, 14. August 2011

Archäologie und Web 2.0

Ausgehend von der BILD-Jagd nach dem Maya-Schatz Anfang März (vergl. Post vom 10.3.) hat Diane Scherzler eine Analyse der Möglichkeiten von Web 2.0 in den Archäologischen Informationen publiziert (download auf der Homepage der Autorin).
Erstmals haben aufgrund dieser BILD-Aktion Archäologen auf BILD.de und auf der facebook-Seite zur Schatzjagd aktiv in die Diskussion in den Social Media eingegriffen. Nach meiner Einschätzung war das durchaus ein kleiner Beitrag dazu, dass die BILD die Aktion schließlich eingestellt hat. Für den Artikel wurden nicht-repräsentative Umfragen unter den Mitgliedern von "BILD jagt den Goldschatz der Maya" sowie "Kulturgut-Raub" durchgeführt. Die Gruppe "Kulturgut-Raub" entstand in Archäologenkreisen nach dem Skandal um Ex-RTL-Chef  Helmut Thoma Ende 2010.

Die Analyse zeigt den Nachholbedarf, den die Archäologie im Web 2.0 hat. Im Gegensatz zu anderen Wissenschaftsdisziplinen ist die Archäologie hier kaum präsent - angesichts der Tatsache, dass sie in hohem Maße von öffentlicher Akzeptanz, Mitarbeit und Steuergeldern abhängig ist, ein verschenktes Potential, sich Gehör zu verschaffen und ihre Interessen in eine öffentliche Diskussion einzubringen.

1 Kommentar:

LESEFUNDE BLAUBEUREN hat gesagt…

Das Potential ist ungeheuer. Wer in den einschlägigen Foren der archäologisch interessierten und auch praktizierenden Laien unterwegs ist wird schnell fest stellen, dass hier eine (ignorierte?) "Gemeinde" organisiert und etabliert und dabei die Facharchäologie schon links und rechts überholt hat. Blogs, Sucherforum, das Steine-Scherben-Forum von Rolf Peter Gawel usw. Auch Sondengänger,... Ehrenamtliche usw., löblicherweise Archäologen, die sich dazu mischen...und sich nicht zu schade sind an den Diskussionen und Fachsimpeleien von Laien teil zu nehmen (!!!) und der "Elfenbeinturm dümpelt archaisch am Rande der Öffentlichkeit vorbei", sage ich jetzt mal provokant. Die Denkmalpflege auch hier seriöser weise auf weit breiterer Ebene zu etablieren ist notwendig und da geschieht sicher zu wenig. Verschenktes Potential- das sehe ich genau so!Die archäologische Laiengemeinde hilft sich selbst und hat aufgehört über das nicht gehört werden und nicht beachtet werden der Denkmalpfelge zu jammern und sie tun es alle mit großer Freude, auch an der Selbstdarstellung. Hier hat sich längst etwas verselbständigt und die Denkmalpfelge selbst wird ein Problem mit der Integrität bekommen und hat es teilweise jetzt schon. Die Leute machen "ihr Ding". Hier wird in den Foren über viele Seiten über ein Artefakt diskutiert und gefachsimpelt, da fließt Herzblut!!!Alle diese Leute wären leicht abzuholen, wenn man sich dort hin begibt, wo sie sich aufhalten.